Der Lehrgang vermittelt Steuerberater/innen das notwendige theoretische und praktische Fachwissen für die umfassende und kompetente Beratung des Mandanten rund um die Ruhestands- und Nachfolgeplanung.
Dabei wird die Planung von Pflege und Vorsorge ebenso thematisiert wie grundsätzliche Überlegungen zur Erbfolgeplanung im Familienverbund, Gestaltungsmöglichkeiten im Rahmen der vorweggenommenen Erbfolge und die Testamentsgestaltung. Abgerundet wird der Lehrgang durch praxisorientierte Fallstudien zur Gestaltung der Vermögensnachfolge sowie die Planung der Lebensarbeitszeit eines Arbeitnehmers.
Den erfolgreichen Absolventen der schriftlichen Abschlussklausur wird der Titel „Zertifizierte/r Berater/in für Ruhestands- und Nachfolgeplanung (IFU / ISM gGmbH)“ verliehen, sofern 25 praktische Fälle nachgewiesen werden können und die Bestellung zur Steuerberaterin/zum Steuerberater seit mindestens drei Jahren besteht.
Tag 1
Rechtliche Aspekte rund um Krankheit, Pflege und Vorsorge des Mandanten – Grundsätzliche Überlegungen und Maßnahmen zur Erbfolgeplanung im Familienverbund
Rechtliche Aspekte rund um Krankheit, Pflege und Vorsorge des Mandanten (Anja Möwisch)
- Welche rechtlichen Dokumente zur Vorsorge können hilfreich sein? – Worauf ist besonders zu achten (z.B. Sicherstellung der Handlungsfähigkeit sowie des Zugriffs auf das Vermögen im Vorsorge- und Todesfall)?
- Muster für General- und Vorsorgevollmacht, Spezialvollmacht und Patientenverfügung
- Welche Leistungen gewährt die Pflegeversicherung bei Anpassung der Häuslichkeit auf seniorengerechten Wohnraum, bei Unterstützung der ambulanten Pflege durch teilstationäre Angebote oder bei Unterstützung durch Anbindung an Hilferufesysteme? - Verträge mit (teil-)stationären Einrichtungen und Pflegediensten
Grundsätzliche Überlegungen und Maßnahmen zur Erbfolgeplanung im Familienverbund (Matthias Borgmeier)
- Gesetzliche Erbfolge und Pflichtteilsansprüche
- Güterstandsschaukel zur Hebung des Erbschaftsteuereinsparpotenzials
- Besonderheiten bei der Immobiliennachfolge im Familienverbund
- Strukturierung von Immobilien (verschiedene Rechtsformen)
- Stolperfallen und Fallstricke im Zusammenhang mit Unternehmensvermögen im Familienverbund
- Familiäre Gesamtsteuerbelastung aus erbschaft- und schenkungsteuerlicher Sicht minimieren (verschiedene Rechtsformen)!
Tag 2
Ruhestandsplanung – Vorweggenommene Erbfolge – Testamentsgestaltung (Gerd Brüggemann)
Die notwendige Bestandsaufnahme zur Ruhestandsplanung
- Langfristige Planung des privaten Vermögensaufbaus für den Ruhestand und geplanter Zeitpunkt des Ruhestandes
- Wirtschaftliche Situation und Vermögensstruktur zu Beginn des Ruhestandes - Erfüllte oder enttäuschte finanzielle Erwartungen (z.B. Übertragung/Verkauf der Praxis bzw. des Unternehmens)
- Wirtschaftliche Bedürfnisse und Möglichkeiten im Ruhestand
- Wohlstandsgefährdungen im Alter (Pflegebedürftigkeit und Kosten der Pflege, Wertverluste im Vermögen, Renovierungsbedarf bei Immobilien, Inflation, (erbrechtliche) Ansprüche der nächsten Generation)
Gestaltungsmöglichkeiten rund um die vorweggenommene Erbfolge unter Wahrung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit des Schenkers
- Wahrung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit des Schenkers und seines Ehegatten/Lebensgefährten als oberstes Gebot
- Vorweggenommene Erbfolge mit wirtschaftlicher Absicherung des Schenkers und seines Ehegatten/Lebensgefährten
- Immobilienübertragung mit Nießbrauchs- oder Rentenrechten (ESt, SchSt, GrESt)
- Übertragung von Kapitalanlagen mit Nießbrauchsrechten (ESt, SchSt)
- Übertragung von Versicherungsverträgen (SchSt)
- Begleitende Regelungen (Rücktrittsrechte etc.)
Optimale Testamentsgestaltung: Alle wichtigen Aspekte und Überlegungen
- Absicherung des Ehegatten/Lebenspartners
- Testamentarischer Umgang mit Pflichtteilsansprüchen
- Eigenhändiges Testament versus notarielles Testament
- Anordnung von Vermächtnissen
- Einzelfragen der Testamentsgestaltung
Tag 3
Die optimale Gestaltung der Vermögensnachfolge anhand von Fallstudien – Planung der Lebensarbeitszeit/Lebensarbeitszeitkonten des Arbeitnehmers
Die optimale Gestaltung der Vermögensnachfolge anhand von Fallstudien (René Sobisch)
- Fallstudie „Schenkung eines Mietwohngrundstücks mit Nießbrauchsvorbehalt“
- Fallstudie „Schenkung eines Einfamilienhauses mit Wohnrechtsvorbehalt“
- Fallstudie „Schenkung von Mitunternehmeranteilen“
- Schenkungsteuerliche Auswirkungen von Renten- und Nießbrauchsvereinbarungen anlässlich der Übertragung von Betriebsvermögen und Privatvermögen
Planung der Lebensarbeitszeit/Lebensarbeitszeitkonten des Arbeitnehmers (Raschid Bouabba)
- Flexible Arbeitszeitmodelle im Überblick
- Zeitkonten im Mandantenbetrieb
- Gesetzliche Bestimmungen zur flexiblen Arbeitszeit (Flexi II)
- Steuer- und SV-rechtliche Bestimmungen
- Langzeitkonten in der betrieblichen Praxis